„Vernünftelt/räsoniert nicht mit eurem Zögling"

     Üben, was Natur zum Vorschein bringt --> immer handeln, wie das Kind es vorgibt, der Natur nicht vorgreifen --> gegen bürgerliche Erziehung

 

     Keine Vernunfterziehung --> (denn der Verstand des Kindes ist noch nicht fertig entwickelt bzw. ausgebildet)

 

     Vorbereitung auf spätere intellektuelle Erziehung

  --> Emile wird in zwei Dingen geschult

  1) körperliche Ertüchtigung, Sport (z.B. schwimmen, laufen, werfen) (vgl. Rousseau 1993, S.118)

  2) in der Wahrnehmung geschult --> Umgang mit Sinnen (vgl. Rousseau 1993, S.119)

      Dinge anhand von bereits vorhandenem Wissen beurteilen, vergleichen

      Kenntnisse nutzen um „Natur besser zu verstehen“

 

     „Seid vernünftig, Vernünftelt nicht mit eurem Zögling!“ (Rousseau 1993, S.73)

 

     Rousseau kritisiert in dieser Hinsicht u.a. Locke: „Mit Kindern zu räsonieren war Lockes Leitsatz. Heute ist das große Mode. Der Erfolg aber scheint mir nicht für seine Empfehlung zu sprechen. Ich kenne nichts Dümmeres als altkluge Kinder. Von allen Fähigkeiten entwickelt sich die Vernunft, die gewissermaßen nur aus allen anderen zusammengesetzt ist, am schwersten und am spätesten. Und gerade ihrer will man sich bedienen, um die anderen zu entwickeln! Das Meisterstück einer guten Erziehung ist, einen vernünftigen Menschen zu bilden. Und das will man durch Vernunft selber erreichen! Das heißt am Ende beginnen und das Wer zum Werkzeug machen! Wenn Kinder vernünftig wären, dann brauchte man die nicht zu erziehen“ (Rousseau 1993, S.68).

 

     Ihr versucht, eure Zöglinge zu der Pflicht des Gehorsams zu überreden. Zu dieser vergeblichen Überredung fügt ihr Gewalt und Drohung hinzu, oder noch schlimmer Schmeicheleien und Versprechungen. So werden sie durch Vorteile geködert oder durch Gewalt gezwungen, und sie stellen sich an, als hätte sie die Vernunft überzeugt“ (Rousseau 1993, S.69).

 

     „Vernunft ist in diesem Alter nicht zu erwarten. Kein Mensch kann ihnen also Pflichtgründe wirklich verständlich machen“ (Rousseau 1993, S.69).

 

     „Die Furcht vor Strafe, die Hoffnung auf Vergebung, lästiges Drängen, Verlegenheit um eine Antwort zu entreißen ihnen jedes gewünschte Geständnis. Man glaubt sie überzeugt zu haben,  aber man hat sie nur gelangweilt oder eingeschüchtert“ (Rousseau 1993, S.69).

 

     „Man lehrt sie heucheln, sie verstellen und lügen, um belohnt zu werden oder Strafen zu entgehen“ (Rousseau 1993, S.69).

 

Manush Bloutian

 

 

 

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