•geschichtliche Epoche vom Ende des 17. Jh. Bis zum Ende des 18. Jh. (Wörterbuch der Päd. (BÖHM 2005): ca. 1680-1780)
•Begriff seit Ende des 19. Jh. eingebürgert
•Beginn der Epoche: Französische Philosophen haben angefangen Dinge zu hinterfragen → „Warum ist die Welt wie sie ist?“ (Diderot: Enzyklopädie → nicht alphabetisch, sondern Wissen ergänzend; manches Wissen ist nicht als bewiesenes Wissen möglich → Wissensbaum: Stamm = bewiesenes Wissen, Äste = immer weniger nachweisbar)
•Nach Frankreich, England und den Niederlanden, kam die Aufklärung nach Deutschland
•Minderheit hatte den ersten Gedanken daran, Vernunft und Wissen zusammen zu tun → Mensch kann sich selbst verbessern → „Was ist für mein Leben am Besten?“
•Vorher herrschte eine große Dominanz der Kirche → sie war immer präsent
•Abkehr von einer absolutistischen zu einer demokratischen Staatsauffassung
•Wissenschaft und Bildung sollten gefördert werden und in allen Volksschichten verbreitet werden
•Vom Jenseits- zum Diesseitsgedanken. Vorher starke Konzentration auf das Leben nach dem Tod (auch Emile)
•Kant am Ende der Epoche: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“
1. Ideen und Visionen
1. Die Menschengattung kann sich von Generation zu Generation verbessern/ Evolutionsidee/Vervollkommnungsfähigkeit
•Der Mensch soll dahin kommen, wo der Mensch hinkommen kann.
•Wenn jeder das Beste aus sich rausholt, wird aus der Menschheit das Bestmögliche gemacht
•Am Ende steht die „perfekte“ Menschheit
•Vervollkommnung der Menschengattung setzt bei der Erziehung jedes Einzelnen an
•Die Vollkommenheit als Ziel des Bürgers → Brauchbarkeit
2. Menschen werden als vernunftbegabte Wesen angesehen/Vernunft wird eingesetzt
•Vertrauen in die Kraft menschlicher Vernunft. (Allen Aufklärern gemeinsam)
•Kein Aberglaube, sondern selbst denken
•Logisches und eigenständiges Denken
•Menschlicher Verstand ist Instrument der Wahrnehmung
•Sinn des Lebens ist nun nicht mehr das Jenseits, sondern das Diesseits
•Neues Lebensziel: Glückseligkeit (aber nicht wie heute) → sondern Glückseligkeit durch Nützlichkeit, soziale Anerkennung durch andere, man wird gebraucht
•Vernunft ermöglicht Unabhängigkeit und die Verbesserung der Lebensverhältnisse
•Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit (Kant)
3. Die so genannte Offenbarungstheologie wird in Frage gestellt und die Natürliche Theologie richtet sich gegen die bestehenden Annahmen.
•erste Zweifel an der Bibel entstehen (die große Masse lebt allerdings weiter so)
•In Frankreich haben die ersten Philosophen angefangen Dinge zu hinterfragen → „Warum ist die Welt wie sie ist?“
•Vorher wurde alles geglaubt/nichts hinterfragt/nicht nachgedacht → „Es ist wahr, weil es in der Bibel steht“
•Problem: Die Kirche findet es nicht gut, dass Menschen nun immer mehr wissen, da sie nun vieles hinterfragen
•Eine Minderheit hatte erste Gedanken daran, Vernunft und Wissen zusammen zu tun und war der Ansicht, dass der Mensch sich selbst verbessern kann.
•Von der Offenbarungstheologie (Gott, Glaube, Schöpfung, … wird begründet: → weil es in der Bibel steht. → zur Natürlichen Theologie: Nicht mehr, weil es in der Bibel steht, sondern weil man Argumente hat, die auf Vernunft und Erfahrung beruhen.
•Vorher herrschte eine große Dominanz der Kirche → sie war immer präsent
•(Jetzt:) Toleranz gegenüber anderen Religionen
•Vor der Aufklärung: Bibel als Allheilmittel, Zeitrechnung wird nach der Bibel berechnet, Unerklärbares durch Aberglaube erklärt
•Man glaubt weiterhin, aber nicht „weil es in der Bibel steht“
4. Die Ständegesellschaft soll nicht aufgelöst werden, denn der Bestand der gesellschaftlichen Verhältnisse soll erhalten bleiben, in dem jeder Mensch in seinem Beruf das Bestmögliche erreicht.
•In dem Stand/Beruf, in den man hineingeboren wird, soll man das Bestmögliche erreichen → Verbesserung der Gesellschaft
•Bildung innerhalb des Standes
•Jeder soll SEIN Bestmöglichstes machen („Best of Bauer“)
5. Wunsch nach Wissen war groß
•Austausch von Wissen in Kreisen der Gelehrten (Lesegesellschaften, Salons)
2. Das Frauenbild
•Die biologischen Unterschiede werden zu sozialen Unterschieden
•Schon in der Kindheit werden Mädchen auf ihre spätere Rolle als Mutter vorbereitet (Puppen)
•Mädchen ausschließlich zur Mutter erzogen
•Das Dasein als Ehefrau und Mutter gilt als Bestimmung der Frau
•Zeichen für den Beruf der Mutter: Erste Nahrung = Muttermilch; damit die Aufgabe nicht an Ammen weitergegeben wird
•Gott hat sie für den Beruf bestimmt
•Frauen werden als sensible, empfindliche Wesen dargestellt
•Sie erhalten Vorschriften, wie sie sich zu kleiden und zu ernähren haben (Allgemeine Revision)
•Frauen sollen den Männern das Leben schön machen
•Frau ist das Bindeglied zwischen Mann und Vatersein
•- Campe: z.B. Ratgeber für Mütter
(vgl. CAMPE 1792)
3. Kindheit als neue Lebensform
1. Kindheit als eigene Lebensform
•Wesen mit anderen Bedürfnissen
•Erziehung kann das Kind als Kind (nicht nur als kleinen Erwachsenen) sehen.(eigene Welt, eigene kindliche Vernunft, auf die mit speziellen Mitteln eingegangen werden muss)
2. Erziehung als Allheilmittel
•Erziehung gilt als „Allheilmittel“ → Die Erziehung hilft, aus den Menschen das bestmögliche zu machen
•Erziehung richtet sich nach Vernunft, zukünftigem Stand, Alter und Geschlecht
•Erziehung richtet sich nach und nach auf das Kind, weil es noch ungeformt ist, Zeit hat, Zukunft/die nächste Generation ist, die Lebenszeit ausgenutzt werden kann
•Zu dem Zeitpunkt gab es noch keine Wissenschaft → heutige Pädagogik, allerdings interessierte Menschen
•Berlinische Monatsschrift
•Allerdings werden Kinder nur auf bestimmte Sachen vorbereitet, z.B. Stand/Beruf, Mutterschaft
•Vernunftorientierte Erziehung
•Erziehung liegt in der Hand des Menschen
•Träger der Hoffnung auf eine bessere Zukunft
3. Blickfeld der Erziehung
•Säuglingspflege (pränatale Ratschläge), körperliche Erziehung (z.B. Bewegung, gesunde Ernährung), Wider den Kitzel, geistige Erziehung, welche Inhalte benötigen welche Menschen, Zeitfaktor (wie lange darf/muss Erziehung dauern)
•Erziehung des Einzelnen als erster Schritt zu einer Veränderung der Gesellschaft
4. Kinder- und Jugendliteratur
•Da es sich um eine neue Lebensform handelt, braucht diese Lebensform jetzt auch passende Literatur
•Neue Gattung, damit den Kindern etwas beigebracht werden kann
•Sprache und Themen sollen genau auf das Alter zugeschnitten werden
•Kindheit ist ein positiver Zustand, der noch manipulierbar ist
•Entwicklung des Kindes wird durch Einflüsse geregelt, Verantwortung liegt bei Eltern und Erzieher
•Phantasie in der Literatur
•Von Kindern die noch erzogen werden, kann man kaum erwarten, das sie wollen, was sie müssen
•Literatur als Nachahmungsmodell, Kontrast- und Warnmodell, Bebilderung der Literatur
•Allerdings bringt die Phantasie auch Nachteile mit sich: Vielleserei, Lesewut, Selbstbefleckung
•Minderung der Gefahren: Überwachtes Lesen, reglementierte Bücher mit Gebrauchsanweisungen