3. Buch (3.Phase)

      Im dritten Buch wird Emile das erste Mal mit "Schulfächern" konfrontiert. „Das also ist die Zeit der Arbeit, des Unterrichts, der Studien“ (Rousseau 1993, S.157).

      „….er hat sogar mehr Kräfte, als er braucht“ (Rousseau 1993, S.156). --> Außerdem hat Emile in dieser (3.) Phase einen Kräfteüberschuss, den es zu nutzen gilt, denn „dies ist das einzige Mail in seinem Leben, wo das der Fall ist“ (Rousseau 1993, S. 156).

      „Während der ersten Jahre unseres Lebens hatten wir viel Zeit. Aus Furcht, sie schlecht anzuwenden, haben wir uns bemüht, Zeit zu verlieren. Jetzt haben wir im Gegenteil nicht Zeit genug, um alles zu tun, was nützlich wäre“ (Rousseau 1993, S.164).

      Er lernt Naturwissenschaftliche Kenntnisse wie z.B. Geografie (vgl. Rousseau 1993, S.158), Geometrie (vgl. Rousseau 1993, S.160) und Physik (vgl. Rousseau 1993, S.165 & 168f)

-->Doch auch hier werden keine (Schul)bücher in Anspruch genommen.

      Emile soll sich durch das Erleben, Beobachten und Erfahren in der Natur den Lerninhalt erschließen (vgl. Rousseau 1993, S.159ff).

      So lernt und entwickelt er eine Vorstellung von den Himmelsrichtungen anhand dem Lauf der Sonne und kann durch die Beobachtungen aus der Natur in der er lebt, eine Karte lesen bevor er lesen und schreiben kann (vgl. u.a. Rousseau 1993, S.176).

       Auch die Naturwissenschaftlichen Kenntnisse (wie z.B. Physik) bekommt er nicht trocken vorgetragen, sondern beobachtet die sie durch einen Kompass, die Luft oder die Flüssigkeiten und entwickelt auch hier seine eigenen Vorstellungen (vgl. Rousseau 1993, S.169f).

      Zudem betont Rousseau, dass es nicht primär wichtig ist, was er lernt, sondern, dass er den Nutzen erkennt (vgl. Rousseau 1993, S. 172ff).

      Er soll die Naturwissenschaften nicht wissen, weil ihr es ihm gesagt habt, sondern weil er es selbst verstanden hat. Er soll die Naturwissenschaften nicht lernen, sondern erfinden“ (Rousseau 1993, S.159).

 

      Emile soll und darf auch nur ein Buch lesen: Robinson Crusoe, welches Rousseaus „Meinung nach die beste Abhandlung über die natürliche Erziehung enthält“ (vgl. Rousseau 1993, S.180).

      Robinson, der allein auf der einsamen Insel lebt, soll Emile als Vorbild und „Held[…]“ dienen (Rousseau 1993, S.181). „…nach diesen Verhältnissen soll er die anderen messen“ (Rousseau 1993, S.180).

      Doch bevor Emile den Roman lesen darf muss dieser „von seinem überflüssigen Beiwerk befreit werden. Er muß mit dem Schiffsbruch Robinsons beginnen und mit der Ankunft des rettenden Schiffes enden.“ Denn „so wird er Emil während der ganzen Zeitspanne, von der hier die Rede ist, Unterhaltung und Belehrung zugleich sein“ (Rousseau 1993, S.181).

      „Ich will, daß er an nichts anders denkt; daß er such ständig mit seiner Burg, seinen Ziegen und seiner Pflanzung beschäftigt; daß er in allen Einzelheiten lernt, was man in eine, solchen Fall wissen muß, und zwar nicht aus Büchern, sondern von den dingen selbst“ (Rousseau 1993, S.181).

      „Er soll sich als Robinson fühlen, bekleidet mit Fellen […]. Er soll sich darum kümmern, was zu tun ist, wenn dieses oder jenes fehlt. Er soll das Verhalten prüfen, ob er etwas unterlassen hat oder etwas hätte besser machen können, damit er sich die Fehler merkt und daraus lernt, sie in ähnlicher Lage zu vermeiden“ (Rousseau 1993, S.181).

 

      Des Weiteren bekommt Emile ein Gefühl für Arbeit und Erholung vermittelt.

      Er lernt das zu tun, was ihm nicht gefällt, was er aber tut, weil er den Nutzen erkennt.

 --> „Er kennt keinen anderen Wert der Dinge als den ihres wirklichen Nutzens“ (Rousseau 1993, S.197).

 

Manush Bloutian

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